Treffen der vier Friedrichsdorfer Kirchenvorstände
Das Gemeinsame betonen und doch vor Ort präsent bleiben. Das ist ein Ziel für den künftigen Nachbarschaftsraum Friedrichsdorf, formuliert bei einem ersten Treffen aller Friedrichsdorfer Kirchenvorsteherinnen und Kirchenvorsteher. Etwa 30 Mitglieder der vier Friedrichsdorfer Kirchenvorstände waren im Juli der Einladung ins Haus der lebendigen Steine in den Römerhof gefolgt.
In einer Kennenlern-Runde führten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer in wechselnden Gruppen kurze Gespräche zum Beispiel zu den eigenen Erinnerungen an die eigene Konfirmation oder der Bedeutung des evangelischen Glaubens für einen selbst. Nach einem gemeinsamen Essen ging es in Arbeitsgruppen um eine ganze Reihe von Punkten, die die Teilnehmerinnen und Teilnehmer selbst formulierten:
- einen gemeinsamen Gemeindebrief und wie er aussehen könnte,
- die Zukunft des Gemeindegesangs,
- die Organisation der Gottesdienste,
- die Gestaltung der Jugendarbeit,
- den Aufbau einer gemeinsamen Arbeit mit Kindern,
- Strukturen im Nachbarschaftsraum,
- die Nutzung gemeinsamer personeller Ressourcen,
- die Bildung übergemeindliche Arbeitskreis,
- eine gemeinsame Jahresplanung und die dafür nötige IT-Unterstützung,
- die künftige Rolle der Pfarrerinnen und Pfarrer im Nachbarschaftsraum.
Ziel der Gesprächskreise war ein erster Austausch über Vorstellungen und Wünsche an den künftigen Nachbarschaftsraum. Im Mittelpunkt stand die Frage, wie die Vorgaben der Landeskirche vor Ort umgesetzt werden können. Wie kann man selbst bei einer möglichen Fusion der vier Gemeinden lokale Zuständigkeiten organisieren? Auch wenn es noch keine abschließenden Antworten auf diese und andere Fragen gibt, waren sich viele Teilnehmerinnen und Teilnehmer einig, dass auch künftig lokale Bezüge in den Stadtteilen bewahrt werden müssen.
"Wenn wir uns zurückziehen aus der Verbundenheit mit unseren Ortsteilen, werden wir Schiffbruch erleiden", warnte Seulbergs Pfarrer Dr. Thomas Krenski und erhielt dafür Zustimmung. Es gilt also unabhängig von der künftigen Rechtsform – Arbeitsgemeinschaft, Gesamtkirchengemeinde oder fusionierte Gemeinde – Lösungen für die Präsenz der Gemeinden vor Ort zu finden.
Erweiterte Gemeindebriefe
Erste konkrete Ansätze gibt es bei den Gemeindebriefen der vier Friedrichsdorfer evangelischen Gemeinden. Fernziel ist eine gemeinsame Publikation für ganz Friedrichsdorf. Auf dem Weg dahin wollen die Redaktionsteams ab sofort ihre Zusammenarbeit intensivieren. "Wir haben große Schnittmengen wie das geistliche Wort oder eine mögliche gemeinsame Gottesdienst-Seite", sagte dazu Rainer Stockbauer, der schon heute in zwei Gemeinden – Friedrichsdorf und Burgholzhausen – aktiv ist.
Noch in diesem Jahr sollen es in allen Gemeindebriefen Nachrichten auch aus den anderen Gemeinden geben. Veranstaltungen, die für alle Ortsteile interessant sind, werden überall beworben. Termine sollen künftig so koordiniert werden, dass Überschneidungen vermieden werden.
Im Herbst setzt die Steuerungsgruppe der vier Kirchenvorstände ihre Arbeit an der Gestaltung des künftigen Nachbarschaftsraums fort.
Michael Krause