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Gemeinde ist jetzt nach dem "Grünen Hahn" zertifiziert

"Geschafft!" Dem Umweltbeauftragten der Evangelischen Kirchengemeinde Burgholzhausen, Stephan Hild, war die Erleichterung anzusehen. Die Gemeinde ist nun nach dem kirchlichen Umweltmanagementsystem "Grüner Hahn" zertifiziert. Nach mehr als zwei Jahren Vorbereitung hat sie im Januar das Audit bestanden. Dazu mussten umfangreiche Unterlagen zusammengestellt, zahlreiche Daten im eigens dafür geschaffenen Datenbanksystem "Avanti" erfasst und ein Umweltbericht verfasst werden.

Umweltrevisor Jörg Wilhelm, im Hauptberuf Gemeindepädagoge für Männerarbeit im evangelischen Dekanat Groß-Gerau-Rüsselsheim, hat alles auf Herz und Nieren geprüft. Gemeinsam mit seinem Kollegen Willi Becker aus Frankfurt, ehemaliger Bausachverständiger und ehrenamtlich kirchlicher Umweltberater, hat er beim Zertifizierungstermin in Burgholzhausen auch die ersten Sofortmaßnahmen unter die Lupe genommen. Ihr Urteil fiel positiv aus. Die Gemeinde erhält Urkunde und Plakette und darf sich künftig mit dem Logo des Grünen Hahns schmücken.

Schöpfung bewahren

"Das ist aber nicht der Abschluss, sondern eigentlich erst der Anfang eines langen Wegs", erklärt Stephan Hild. Denn nun gilt es, in den kommenden Jahren das aufgestellte Umweltprogramm Schritt für Schritt umzusetzen. Damit will die evangelische Kirchengemeinde Burgholzhausen ihre Mitverantwortung für die Schöpfung wahrnehmen. Vorhandene Ressourcen sollen genau geprüft und schonend eingesetzt werden, um den nachfolgenden Generationen eine lebenswerte Umwelt zu hinterlassen. Die Gemeinde will dabei die Gemeindeglieder mitnehmen und zum Nachmachen animieren.

Dazu hat das Umweltteam seit Januar 2020 alle umweltrelevanten Daten der Kirchengemeinde wie Gas-, Strom- und Wasserverbrauch erfasst und dokumentiert. Im Herbst 2020 verabschiedete der Kirchenvorstand die vom Umweltteam erarbeiteten Umweltleitlinien der Gemeinde. Nach der Bestandsaufnahme wurden mögliche Verbesserungen definiert. Diese sind in das Umweltprogramm aufgenommen und im Dezember 2021 vom Kirchenvorstand verabschiedet worden. Darüber hinaus wurde ein Umweltmanagementsystem installiert, das Verantwortlichkeiten und Aufgaben definiert.

Hilfe von außen

Im Umweltteam sind außer Stephan Hild derzeit noch Moritz Reichert und Michael Krause aktiv. Ihre ursprünglich monatlichen Treffen steigerten sich in der heißen Phase im vergangenen Herbst auf einen wöchentlichen Rhythmus. Unterstützung bekamen sie von Stefan Babion, der die Arbeit als Auditor begleitete. Babion, im Hauptberuf Controller im Fachbereich Kindertagesstätten der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau, hat sich dazu eigens zum Umweltauditor ausbilden lassen. Er unterstützte das Team in vielen Fachfragen und half immer wieder beim Umgang mit dem nicht immer einfach zu bedienenden Erfassungssystem "Avanti".

Unterstützung kam auch von Klimamanagerin Kathrin Saudhof vom Zentrum für Gesellschaftliche Verantwortung der EKHN in Wiesbaden. Sie gab unter anderem beim internen Audit im Frühjahr entscheidende Hinweis zum bespiel für die Erstellung des Umweltberichts. Der wird in Kürze veröffentlicht und danach alles zwei Jahre aktualisiert. Auch das Audit muss künftig wiederholt werden. Alle zwei bis vier Jahre wird es Zwischenaudits beziehungsweise eine Re-Validierung geben. Doch zunächst wird gefeiert. "Sobald Urkunde und Plakette eingetroffen sind, werden wir das natürlich gebührend würdigen. Und die Gemeinde ist dazu eingeladen", freut sich Stephan Hild.

Die Schöpfung bewahren

Zu den Aufgaben des Umweltteams gehören neben der Dokumentation des Energieverbrauchs auch eine Bestandsaufnahme der genutzten Elektrogeräte, das Vermessen der versiegelten Grundstücksflächen, die Entwicklung eines Beschaffungsmanagements mit Schwerpunkt auf umweltgerechten Produkten und vieles mehr.

Im Umweltteam ist durchaus noch Platz. Wer mitmachen möchte ist herzlich eingeladen. In dem auf drei bis vier Jahre angelegten Projekt gibt es eine Vielzahl interessanter Aufgaben. "Man muss nicht die ganze Zeit dabeibleiben", sagt Stephan Hild. Es ist auch möglich, sich bei zeitlich begrenzen Teilprojekten einzubringen.

Wer Interesse hat, meldet sich bei Stephan Hild, Tel. 0151 / 412 15 750 oder st.hild@t-online.de

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