Welchen Segen würden Sie Ihrem Kind mit auf den Weg geben?
Was würden Sie für Ihr Kind von Gott erbitten?
Wahrscheinlich würden Sie nicht sagen: "Gott gebe dir vom Tau des Himmels und vom Fett der Erde und Korn und Wein die Fülle." So hat das nach der Bibel Isaak zu seinem Sohn Jakob gesagt. Das ist lange her. Und doch verstehen wir, was gemeint ist: Jakob soll nie Hunger leiden. Er soll ein erfülltes Leben führen. Er möge so viel haben, dass er anderen davon abgeben kann. Er soll sich bewusst bleiben, dass es Gott ist, der ihm gibt.

Es ist ein großes Privileg, wenn man sich nicht sorgen muss um das tägliche Auskommen. Manchem ist das gar nicht mehr bewusst. Wir versuchen heute den Tau des Himmels mit Bewässerungsanlagen nachzuahmen. Wir nehmen mehr vom Fett der Erde als das wir zurückgeben. Korn und Wein wird vernichtet, um Preise zu halten.

Welchen Segen erbitten wir für unsere Kinder heute? Ja schon, dass sie immer ein gutes tägliches Auskommen haben und sich keine Sorgen machen müssen. Aber auch, dass sie sich bewusst bleiben, dass dies nicht selbstverständlich ist. Dass sie sich eingebunden wissen in die Schöpfungsgemeinschaft, zu der Menschen und Tiere, Bäume und Pflanzen, Meere und Berge und alle Planeten und Sterne gehören. Dann werden sie auch so handeln, dass zukünftige Generationen nicht ihrer Lebensgrundlage beraubt werden – und wir hoffentlich mit ihnen.

Eine erfüllte Sommerzeit

Ihre
Pfarrerin Gundula Guist